Großer Preis der Tschechoslowakei (Motorrad)
Auf der seit 1930 für Autos geöffneten Rennstrecke Brünn-Masaryk wurden 1950 zum ersten Mal Motorradrennen für einen Internationalen Motorrad-Grand-Prix (Mezinárodni Velká cena motocyclu) ausgetragen. Die Veranstaltung wurde 1951 mit dem Großen Preis der Tschechoslowakei (Velká cena Československa) ausgezeichnet und wurde 1965 zur Weltmeisterschaft. Die Strecke Brünn-Masaryk wird 1975 von 13. 940 auf 10. 925 km reduziert. 1953 gab es keinen Großen Preis der Tschechoslowakei.
Der Große Preis der Tschechoslowakei für Motorräder war ein Motorrad-Rennen, das zwischen 1928 und 1991 insgesamt 40-mal ausgetragen wurde.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Geschichte
- 2 Statistik des Großen Preises der Tschechoslowakei
- 2.1 Von 1928 bis 1929
- 2.2 Von 1950 bis 1964
- 2.3 Von 1965 bis 1972 (Im Rahmen der Motorrad-Weltmeisterschaft)
- 2.4 Von 1973 bis 1982 (Im Rahmen der Motorrad-Weltmeisterschaft)
- 2.5 Von 1983 bis 1986 (Im Rahmen der Motorrad-Europameisterschaft)
- 2.6 Von 1987 bis 1991 (im Rahmen der Motorrad-Weltmeisterschaft)
- 2.7 Liste der tödlich verunglückten Rennfahrer
- 3 Verweise
Geschichte
Der erste Grand Prix der Tschechoslowakei fand 1928 auf dem Militärflugplatz Prag-Kbely statt und löste die 1926 und 1927 veranstaltete Tschechoslowakische TT ab. Im folgenden Jahr fanden die Rennen im Prager Stadtteil Zbraslav statt. Bereits zu dieser Zeit trugen sich internationale führende Größen des Motorradsports wie George Rowley oder Henry Tyrell-Smith in die Siegerlisten ein. Nach 1929 wurde kein weiterer Grand Prix ausgeschrieben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg fand das erste als internationaler Großer Preis für Motorräder (Mezinárodni Velká cena motocyclu) ausgetragene Rennen im Jahr 1950 auf dem 17,8 km langen Masaryk-Ring um das heute zu Brünn gehörige Kohoutovice statt. Da unter den damaligen Machthabern Motorradrennen im Gegensatz zu Automobilrennen nicht als bourgeois verpönt waren, konnte sich das Rennen etablieren, wurde ab dem folgenden Jahr als offizieller Grand Prix der Tschechoslowakei (Velká cena Ceskoslovenska) ausgetragen und erfreute sich sowohl unter den Piloten des Ostblocks als auch unter den internationalen Größen wachsender Beliebtheit. So siegten einheimische Idole wie František Šťastný oder Gustav Havel auf ČZ und Jawa aber auch Weltmeister wie Keith Campbell, Gary Hocking, Jim Redman oder Luigi Taveri.
In den Jahren 1956 bis 1958 gab es mit dem Deutschen Hans Baltisberger, dem Franzosen Michel Mouty, dem Schweden Valle Lundberg sowie dem französisch-deutschen Gespann-Duo Jacques Drion / Inge Stoll-Laforge insgesamt fünf Todesopfer zu beklagen.
Ab 1965 zählte der weiterhin in Brünn, aber auf einer völlig umgebauten und auf 13,940 km verkürzten Strecke, stattfindende Grand Prix zur Motorrad-Weltmeisterschaft. Besonders nachdem ab 1973 auf politischen Druck der DDR-Führung der Große Preis der DDR seinen WM-Status verloren hatte und dort keine der internationalen Spitzenfahrer mehr an den Start gingen, besuchten jährlich Zehntausende Zuschauer aus der DDR den Grand Prix, der somit der einzige WM-Lauf überhaupt im Ostblock war.
Zur Saison 1975 wurde der unter den Fahrern als gefährlich geltende Kurs auf 10,925 km erneut verkürzt. Nach anhaltender Kritik an der Streckensicherheit wurde der Grand Prix von 1983 bis 1986 nur im Rahmen der Motorrad-Europameisterschaft ausgetragen und hatte keinen WM-Status.
Im Jahr 1987 wurde das bis heute genutzte Automotodrom Brno, das innerhalb der alten, vor dem Krieg genutzten Strecke liegt, eröffnet. Ab dieser Saison gehörte der Grand Prix der Tschechoslowakei auch wieder zur Motorrad-WM und lockte wieder Hunderttausende an. Der letzte Große Preis der Tschechoslowakei fand in der Motorrad-Weltmeisterschaft 1991 statt. Im folgenden Jahr konnten sich die Veranstalter aufgrund der durch die Samtene Revolution veränderten wirtschaftlichen Bedingungen mit dem WM-Vermarkter nicht über eine Austragung einigen.
Nachdem zum 1. Januar 1993 die Tschechoslowakei in die beiden selbstständigen Staaten Tschechien und Slowakei geteilt wurde, trat ab der Saison 1993 der Große Preis von Tschechien an die Stelle des Grand Prix der Tschechoslowakei und gehört seither zu den beliebtesten und bestbesuchten Rennen der Motorrad-Weltmeisterschaft.
Statistik des Großen Preises der Tschechoslowakei
Von 1928 bis 1929
Auflage | Datum | Strecke | Klasse / Fahrer / Hersteller | Klasse / Fahrer / Hersteller | Klasse / Fahrer / Hersteller |
---|---|---|---|---|---|
1 | 01.07.1928 | Prague - Kbely (8,96 km) | 250 Hans Sprung (DKW) | 350 George Rowley (A.J.S.) | 500 Bohumil Turek (Triumph) |
2 | 30.06.1929 | Prague - Zbraslav (9,705 km) | 250 Joe Sarkis (OK-Supreme) | 350 Günter Bartels (DKW) | 500 Henry Tyrell-Smith (Rudge) |
- | 01.06.1930 | Prag | annulliert |
Von 1950 bis 1964
Von 1965 bis 1972 (Im Rahmen der Motorrad-Weltmeisterschaft)
Von 1973 bis 1982 (Im Rahmen der Motorrad-Weltmeisterschaft)
Von 1983 bis 1986 (Im Rahmen der Motorrad-Europameisterschaft)
(gefärbter Hintergrund = Rennen im Rahmen Formula TT)
Von 1987 bis 1991 (im Rahmen der Motorrad-Weltmeisterschaft)
Liste der tödlich verunglückten Rennfahrer
Fahrer<ref>Vorlage:Internetquelle</ref> | Sterbedatum | Klasse |
---|---|---|
Hans Baltisberger | 26. August 1956 | 250 cm³ |
Michel Mouty | 26. August 1956 | 500 cm³ |
Valle Lundberg | 23. August 1957 | 350 cm³ |
Jacques Drion | 24. August 1958 | Gespanne |
Inge Stoll-Laforge | 24. August 1958 | Gespanne |
František Boček | 21. Juli 1969 | 350 cm³ |
Hans-Jürgen Cusnik | 16. Juli 1972 | Gespanne |
Alain Béraud | 4. September 1981 | 250 cm³ |